Die Wingertsbergwand bei Mendig ist eine bis zu 60 Meter hohe und  mehrere hundert Meter lange Bims- und Tuffwand, die durch den Abbau  vulkanischer Rohstoffe freigelegt wurde. Vor ca. 12.900 Jahren brach der  Laacher-See-Vulkan, ca. 2 Kilometer nördlich der heutigen  Wingertsbergwand, innerhalb weniger Tage aus. Lediglich die Endphase  zog sich wahrscheinlich über mehrere Monate hin. Der gewaltigste  Vulkanausbruch der jüngeren Erdgeschichte in Mitteleuropa schleuderte ca.  6,5 km³ vulkanisches Material aus, wobei der Ausbruch nicht gleichförmig,  sondern höchst komplex verlief. Die unterschiedlichen  Ausbruchsmechanismen führten zu unterschiedlichen Ablagerungen  vulkanischen Gesteins und sind heute am Aufschluss der  Wingertsbergwand sichtbar. Die untersten Ablagerungsschichten enthalten  Partikel, die beim Durchschlagen der Erdoberfläche mitgerissen wurden,  wie Schotter, Tone, Basalte älterer Vulkankegel und Holzkohle entwurzelter  Bäume. In der plinianischen Hauptphase stieg zunächst eine  Eruptionssäule bis zu 30 Kilometer hoch und führte zu Fallablagerungen  von Bims, auch „Fallout“ genannt. Die Bimsschicht ist immer wieder von  Bomben von bis zu 4 Meter Durchmesser durchsetzt, da die Eruption ältere  Lavastrome durchbrach und das Gestein bis zu 2 Kilometer weit durch die  Luft schleuderte. Es folgen dunkle, fremdgesteinsreiche Bänder mit  Schiefer, die darauf hinweisen, dass sich die Eruption verändert hatte: Die  Kraterwände waren eingebrochen und der Schlot verlagerte sich. Im  weiteren Verlauf entstanden Glutlawinen, pyroklastische Ströme, die für  helle Ablagerungsschichten, Ignimbrite, verantwortlich sind. In  Talniederungen, wie dem Krufter Bachtal, erreichten die Ablagerungen der Glutlawinen eine Mächtigkeit von rund  30 Metern. Es folgte die höchste plinianische Eruptionssäule des gesamten Ausbruchs. Die Säule stieg mehr als  30 Kilometer in die Höhe und förderte besonders große Mengen an Bims. Die Fallablagerungen sind als  sogenannte „Autobahn“, eine auffallende regelmäßige Doppelschicht von Fallablagerungen, an der  Wingertsbergwand sichtbar. Nach einer längeren Pause folgte die Endphase des Ausbruchs, die wahrscheinlich  mehrere Monate andauerte. Wiederholungen von phreatomagmatischen Eruptionen mit Base Surges und  Glutlawinen führten zu über 15 Meter mächtigen, dünenartigen grauen Ablagerungsschichten. Die  Wingertsbergwand ist für Vulkanologen international von großer Bedeutung. Ihre Erforschung und Entschlüsselung  trug zur Erklärung vulkanischer Phänomene weltweit bei.  Informationstafeln vor Ort erläutern ausführlich den  Ausbruch des Laacher-See-Vulkans und den daraus resultierenden Aufbau der Wand.(Wikipedia)                                              Location: 50° 23′ 32″ N, 7° 16′ 33″ O                                         Elivation: 303m Wingertbergwand Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Photo: Rolf Cosar Google earth HOME Mendig, 23.09.2016